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Die am häufigsten gestellten Fragen zu Andreas M. Sames (A.M.S.) und die ´aqua marmorata art`  .

Die Anfänge liegen nicht im Dunkeln …

Im Frühsommer 1982 bereiste A.M.S. das Land Israel. In Jerusalem besuchte er die Kapelle des Hadassah-Hospital mit ihren farbenprächtigen Glasfenstern. Zum Zeitpunkt seines Besuches wurden Marc Chagalls Werke vom Sonnenlicht magisch durchflutet. Dieser Eindruck prägte sich ihm unvergesslich ein und jene – wie er es später selbst formulierte –  „lebendig gefassten Farben“  wurden ihm zum wegweisenden künstlerischen Anspruch.

Danach das Theater …

Zurückgekehrt nach München steht er seit 1982 in den Diensten der Bayerischen Staatstheater (Gemeinsamer Dienst, Generalintendanz und Zentraler Dienst). Das Metier Theater fasziniert ihn ungebrochen und prägt besonders das Werk seiner frühen Jahre. Bis heute erschließen sich ihm aus den zahlreichen Aufführungen immer wieder zahlreiche Motivvorlagen.

Reisen und Kunst

Urlaubs- und Studienreisen führten ihn jahrelang wiederholt nach Äqypten. Hierbei entstanden neben den packenden Wüstenmotiven auch seine farbenprächtigen Impressionen aus der Unterwasserwelt des Roten Meeres. „Das Korallenfeuer ist wohl mit eines seiner schönsten Werke“ stellte die Kunstjournalistin Johanna Kerschner (Mitbegründerin und Herausgeberin des UND-Kunstjournals) anlässlich ihrer Einführung zur Vernissage seiner „Unterwasserbilder“-Ausstellung in München begeistert fest.

Neben den Unterwasserbildern wurden auch weitere orientalische Einflüsse in Sames´ Werken umgesetzt. A.M.S. reflektiert nicht nur die Vielfältigkeit der Ornamentik, sondern auch das Farbenspiel der Basare von Istanbul und Cairo. Auch Eindrücke aus Aufenthalten in Irland, Italien, Belgien, Spanien und Ungarn finden sich in seinem Werk wieder.

Ein Zyklus der spektakulärsten Abstraktionen entstand im Nachklang eines Aufenthaltes in Toronto/ Canada. Diese Werkreihe gilt heute als Beginn des „abstract style der aqua marmorata“.

 

Worin unterscheiden sich Aquarell und aqua marmorata? Anmerkungen zu Stil und Technik:

Der wesentliche Unterschied besteht in der Anwendung der Mittel. Die klassische Aquarellmalerei setzt in der Regel auf nasse Farben und Aquarellpapier, während bei der aqua marmorata die Farbe ziemlich trocken auf Künstlerkarton aufgetragen (laviert) wird. Abschließend werden aqua marmorata -Werke meist in teilflächiger Akzentuierung (z.B. unter Verwendung von Acrylfarbe auf Wasserbasis) überarbeitet.

 Neben der Maltechnik aqua marmorata tritt auch oft der damit einhergehende Begriff  ´aqua marmorata art´ auf.  Angesprochen auf seinen individuellen Stil bemerkt A.M.S: „Die Brüche im Plakativen sind die Spuren der Metamorphose in der Schizophrenie des Seins. Die Anfänge sollen dabei nicht zugedeckt werden, sondern auch noch im fertigen Bild erkennbar sein. So erklärt sich dem geneigten Betrachter der Stellenwert der Skizze auch im vollendeten Werk. Die abstrakte Nähe zum Naiven ist für mich dabei ein Symbol der Freiheit im Prozess“.

Hierfür lässt A.M.S. partielle Skizzen stehen und ergänzt diese durch eine kolorierte ´Gegenmalerei´. Im Bilderzyklus “Sommernachtstraum“ (2012) setzt er dies z. B.  in Form von ´Puck´scher Schabernack-Malerei´ um.

Im Laufe der Jahre bildeten sich drei gleichberechtigte Stilvariationen der aqua marmorata aus: Der classic style (hierzu zählt als Unterart auch die sogenannte schmuck-marmorata), der modern style und der abstract style.

aqua marmorata art oder aqua memorata art?

Bekannt wurde diese Aquarelltechnik als aqua marmorata art. Die Bezeichnung hat sich weiterentwickelt und wird mitunter bereits als aqua memorata art bezeichnet. A.M.S. hierzu: „Die Sache lebt und die Sprache entwickelt sich weiter und memorieren in Verbindung mit meinen Werken, das passt ja wirklich bestens zusammen“.

 

Was hat es mit dem „Bachemblau“ auf sich?

Berühmt ist A.M.S.„Bachemblau“. Dieser heute hoch gewürdigte blaugrüne Farbton veranlasste Bele Bachem, die Grande Dame der Münchner Kunstszene des 20. Jahrhunderts, nach einer Ausstellungs-

eröffnung mit A.M.S. Kontakt aufzunehmen, um jene Farbe mit eigenen Augen zu sehen. Denn alleine „das kleine bisschen“, das als Ausschnitt auf der Einladung zu erkennen war, gefiel Bele Bachem doch schon „so ausnehmend gut“. `Münchens letzte Boheme-Malerin´ nahm daraufhin eine erneute, persönlich ausgesprochene Einladung von A.M.S. zur Führung durch eine aqua marmorata art Ausstellung freudig an. Sie bestärkte ihn darin, seinen eingeschlagenen  Weg künftig weiter zu verfolgen und malerisch neue Welten zu erschließen. Dazu gab sie ihm ihr eigenes Motto „Der Maler ist Seher“ mit auf den Weg. Besonders fasziniert war sie von der außergewöhnlichen Farbwirkung dieses „unfassbaren Türkis“ im Original.  Letztendlich fungierte sie so als Namensgeberin dieser smaragdfarbenen Farbnuance. Für A.M.S.  ist diese Namensreferenz an die große Künstlerin „eine sehr große Ehre“.

 

 „Ein Maler mit ganzer Seele“   Artikel

So betitelte Dr. Andreas Beschorner A.M.S. in seinem Künstlerporträt und schrieb dazu weiter:

„Und so scheinen Sames´ Bilder tatsächlich, wenn man sich auf sie einlässt, gleich wieder in Bewegung zu geraten. Der faszinierende Ausdruck der nur kurzzeitig zum Stillstand gebrachten Kraft und Dynamik, die Sames in seinen meist symbolisch verwendeten Farben erreicht, ist Folge einer bestimmten, von Sames selbst entwickelten und verfeinerten Aquarelltechnik, der sogenannten aqua marmorata technik“.